Resiliente Unternehmen brauchen resilient denkende Mitarbeiter*innen
Von 1975 bis 1987 wurden Daten von 450 Führungskräften eines amerikanischen Telekommunikationsunternehmens erhoben, in dem Umstrukturierungsmaßnahmen und ein massiver Stellenabbau stattfanden (Kobasa 1979). Sechs Jahre nach dem Umbruch waren zwei Drittel der Führungskräfte erschöpft und ein großer Anteil krank. Herzinfarkte, Krebs und psychische Erkrankungen häuften sich. Ein Drittel jedoch kam erstaunlich gut mit den Belastungen der sechs Jahre zurecht, stieg im Management auf, wechselte erfolgreich in andere Unternehmen oder machte sich selbständig. Im Gegensatz zu den erschöpften zwei Dritteln wurden bei dem resilienten Drittel drei Faktoren gefunden, die als widerstandsfähige Einstellungen (hardy attitudes) bezeichnet wurden:
Commitment: „Wie auch immer die Umstände sein mögen – es ist das Beste eingebunden zu bleiben in die Personen und Vorgänge um mich herum, weil ich darin langfristig einen Sinn sehe.“
Control: „Ich glaube, es ist immer das Beste zu handeln, um einen Einfluss auf die Ergebnisse zu haben auch wenn es problematisch ist. Ich empfinde es als Verschwendung meiner Zeit und meines Talents, in Passivität und Energielosigkeit zu versinken.“
Challenge: „Ich glaube, Veränderung und Instabilität sind normal und eine Gelegenheit, aus den Vorgängen und Ergebnissen zu lernen (seien diese nun positiv oder negativ), um zum Beispiel das Leben tiefer und besser verstehen zu lernen. Es ist einfältig, ausschließlich Komfort und Sicherheit zu erwarten.“
Heute werden sieben bis acht wesentliche Faktoren resilienten Denkens und Handelns zur Meisterung des beruflichen und privaten Alltags sowie kritischer Lebensereignisse unterschieden:
- Akzeptanz und Analyse der aktuellen Situation
- Verantwortungsübernahme und Eigeninitiative
- Lösungsorientierung und Kreativität
- Zukunftsorientierung und Zukunftsplanung
- Optimismus und realistische Selbsteinschätzung
- Freude am Lernen und Umgang mit Rückschlägen
- Netzwerke überprüfen und wichtige Beziehungen stärken.
- Auf sich selbst achten. Die Gesundheit stärken.
Entscheidend für die Übertragung in den Alltag ist das Einüben von Faktoren, die von einer Person selbst als förderlich erkannt wurden. Eine tägliche kurze Überprüfung bildet im Gehirn tragfähige und nachhaltige Netzwerke, die das Denken und Handeln in Richtung Resilienz führen. Bespielfragen:
- Was bedeutet realistischer Optimismus in dieser aktuellen Situation?
- Wo hadere ich mit der Realität und sehe ihr nicht ins Auge?
- Wo muss ich noch besser Verantwortung übernehmen und welches Tun folgt daraus?
In einem Vortrag geben wir wirksame Impulse zur Übertragung von Resilienzfaktoren in den beruflichen und privaten Alltag.
Haben wir Ihr Interesse geweckt?
Dann schreiben Sie uns gerne eine Nachricht oder rufen Sie uns an!
Dr. Anton Schuhegger
Kalsperg 1
83355 Grabenstätt
+49 (0)8661 9390010